Blutwunder

Blutwunder
Blutwunder,
 
katholische Volksfrömmigkeit: blutungsähnliche Erscheinungen an konsekrierten Hostien, an Bildern Christi, auch Wiederverflüssigung von Blutreliquien. - Der Glaube an blutende Hostien, hervorgerufen durch theologische Sakramentsstreitigkeiten und Wunderglauben, breitete sich besonders im 14. und 15. Jahrhundert aus. Bekannte Beispiele sind die Blutwunder von Bolsena, Walldürn, Wilsnack und das Blutwunder des heiligen Januarius, die zu Wallfahrten Anlass gaben. Die Blutwunder sind historisch nicht erwiesen und/oder naturwissenschaftlich nicht einwandfrei festgestellt. Bei den blutenden Hostien handelt es sich meist um das auf organische Substanzen, z. B. feuchtem Brot, manchmal auftretende und sich stark ausbreitende Bakterium »Serratia marcescens« (Hostienpilz), das einen roten Farbstoff (Prodigiosin) ausscheidet.

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Blut|wun|der, das (kath. Kirche): nach Wundererzählungen bes. die Erscheinung echten Blutes an Hostien, Christus- od. Heiligenbildern.

Universal-Lexikon. 2012.

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